Preis für Fahrradklima-Test
(Emmendingen) Der ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V.) hat heute die Ergebnisse seines Fahrradklima-Tests 2018 veröffentlicht. Mit ...
Der ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V.) hat heute die Ergebnisse seines Fahrradklima-Tests 2018 veröffentlicht. Mit Blick auf das Abschneiden Baden-Württembergs sagte Verkehrsminister Winfried Hermann: „Baden-Württembergische Kommunen behaupten sich im bundesweiten Vergleich gut. Grundsätzlich zeigt sich, dass Kommunen, die Radverkehrspolitik strategisch angehen und das Radfahren ernsthaft unterstützen, belohnt werden.“ Gerade die Aufholer im Fahrradklima-Test zeigten, dass sich das Engagement der Kommunen lohne und von der Bevölkerung positiv wahrgenommen werde.
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist das Zufriedenheitsbarometer der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und gilt nach Angaben des Verbandes weltweit als größte Befragung zum Thema Fahrradfreundlichkeit. Für das Ranking 2018 wurden etwa 170.000 Radfahrer befragt – das sind 40 Prozent mehr Menschen als 2016. Lediglich 15 Prozent der Befragten sind Mitglieder des ADFC.
Ergebnisse für Baden-Württemberg
Hervorzuheben ist die Stadt Karlsruhe, die im Ranking der Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 200.000 bis 500.000 Einwohner den Spitzenplatz belegt. Auch die Städte Konstanz und Emmendingen haben aufgeholt und es nun in ihren jeweiligen Größenklassen auf den ersten Platz geschafft. Deutlich verbessert haben sich weiterhin Villingen-Schwenningen, Schwetzingen und Winnenden.
Hermann gratulierte den Gewinnern im Land und erklärte: „Radverkehrsförderung ist ein wichtiger Baustein kommunaler Verkehrspolitik. Konstanz hat zum Beispiel eindrucksvoll bewiesen, dass eine systematische Radverkehrsförderung das Fahrradklima kontinuierlich verbessern kann. Radverkehrsförderung nur als Restgröße der Verkehrspolitik zu behandeln, zahlt sich hingegen nicht aus.“
Insgesamt zeigt der Fahrradklima-Test, dass der Radverkehr in der Bevölkerung einen hohen und weiterhin deutlich steigenden Stellenwert hat und dass die Radfahrer bundesweit anspruchsvoller werden.
Mit Blick auf die Region Stuttgart sagte der Minister, dass ein Ruck durch die Region gehen müsse, wenn das Fahrrad schon in naher Zukunft einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität leisten soll. Denn die Ergebnisse des Fahrradklimatests zeigten auch, dass selbst in zunehmend engagierten Kommunen die Verbesserungen in der Radverkehrspolitik bei der Bevölkerung teilweise nicht ankommen. Ein mangelndes Sicherheitsgefühl spiele hier eine Rolle: An vielen Orten wäre beispielsweise ein schnell wirkendes kommunales Kreuzungsprogramm gefragt, damit Radfahrer zügiger und sicherer vorankämen. Ein solches Programm stelle sicher, dass zum Beispiel Ampelschaltungen optimiert und Aufstellflächen für Fahrräder vor den wartenden Autos geschaffen werden.
Hermann ist sich sicher: „Ein solches Kreuzungsprogramm stärkt das Sicherheitsgefühl der Bürger und zeigt gleichzeitig, dass die Belange der Radfahrer ernst genommen werden.“
Vorgehen gegen Falschparker
Ein wesentliches Ergebnis des Fahrradklima-Tests ist auch das Vorgehen gegen Falschparker, das die Teilnehmer der Befragung als deutlich zu lasch kritisieren. Verkehrsminister Hermann sieht sich bestärkt und fordert: „Die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen müssen deutlich verbessert und die Bußgelder erhöht werden.“
Darin sei sich in der vergangenen Woche auch die Verkehrsministerkonferenz der Länder einig gewesen. „Wer die Sicht auf Radfahrer und Fußgänger zuparkt oder sie zum Ausweichen auf die Straße zwingt, gefährdet Leben“, sagte Hermann und fordert ein konsequentes Vorgehen der Ordnungsdienste als wichtigen Beitrag sowohl für die Verbesserung des Fahrradklimas, als auch der Verkehrssicherheit.