Arbeitsmarkt im Überblick
(Emmendingen/Freiburg) Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im November noch einmal gesunken. In der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen waren zum Stichtag insgesamt 15.338 Frauen und Männer ohne Beschäftigung, 265 Personen weniger als einen Monat zuvor.
Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 4,1 Prozent, die Quote der unter 25-Jährigen um 0,4 Punkte auf jetzt 2,5 Prozent. Ausschlaggebend für die Novemberentwicklung waren jahreszeitliche Einflüsse. Mehr Arbeitslose gab es vor allem durch das Saisonende in der Gastronomie. Per Saldo überwog aber das anlaufende Weihnachtsgeschäft, das vor allem im Handel und in der Logistik für Beschäftigung sorgte. Dazu kam die für einen Monat November vergleichsweise milde Witterung.
„Wir registrieren erneut weniger Arbeitslose. Das ist erst mal eine gute Nachricht“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Andreas Finke. Die Anfang November umgesetzten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hätten bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit keine Rolle gespielt. Zum einen, weil ausgesprochene Kündigungen erst zu einem späteren Zeitpunkt wirksam würden, zum anderen weil Kurzarbeit und staatliche Corona-Hilfen den Arbeitsmarkt weiter stützten. Allerdings hätten die Beschränkungen zu einem deutlichen Rückgang bei der Arbeitskräftenachfrage geführt. Davon betroffen waren nahezu alle Branchen. Besonders auffällig war die Entwicklung bei der Zeitarbeit, deren Nachfrage verglichen mit dem November des Vorjahres regelrecht einbrach. Aber auch die Gastronomie meldet gewöhnlich vor der Wintersaison mehr Stellen. Die Anzeigen auf Kurzarbeit stiegen dagegen in Folge der Beschränkungen wieder deutlich an. „Insoweit fällt meine Bilanz für den November eher gemischt aus“, sagt Finke, der damit rechnet, dass der begonnene Abbau der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten wieder etwas ins Stocken gerät.
Kurzarbeit
Infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zeigen wieder deutlich mehr Betriebe Kurzarbeit an. Im November gingen 751 Anzeigen für 6.244 Personen ein.
Daten zur angezeigten Kurzarbeit 2020
Inzwischen liegen für den Agenturbezirk erste Hochrechnungen für im Monat Juli 2020 tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit vor. Danach rechneten 2.770 Betriebe für insgesamt 26.168 Beschäftigte Kurzarbeit ab. Die Kurzarbeiterquote betrug im Juli 9,7 Prozent nach 13,1 Prozent im Juni.
Daten zur realisierten Kurzarbeit 2020
Endgültige Werte für die Monate Januar bis Mai, Hochrechnungen für die Monate Juni und Juli
Kurzarbeiterquote: Personen in Kurzarbeit im Verhältnis zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum 13. Oktober bis 11. November meldeten sich 3.513 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.788 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Damit erreicht die Dynamik wieder das Vorjahresniveau. Per Saldo gab es 265 Arbeitslose weniger als im Vormonat.
Struktur der Arbeitslosen
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen gestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 7.802 Arbeitslose (An-teil 50,9 Prozent), SGB II: 7.536 Arbeitslose (Anteil 49,1 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben bei der Arbeitskräftenachfrage deutliche Spuren hinterlassen. So meldeten die Unternehmen 967 offene Stellen. Das sind 213 oder 18,1 Prozent weniger als im Vormonat und 400 oder 29,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Unternehmensnahe Dienstleistungen (157 Stellen), darunter Zeitarbeit (118), Gesundheits- und Sozialwesen (157), Verarbeitendes Gewerbe (125), Öffentliche Verwaltung (125), Handel (108), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (103). Mitte November lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 3.627 Aufträge zur Stellenbesetzung vor.
Entwicklung nach Regionen
Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl an Arbeitslosen in allen Regionen des Agenturbezirks gesunken. Der Anstieg zum Vorjahr bleibt aber weiter beträchtlich.